Fast scheint es, als hätte die Natur ihr Füllhorn über Südafrika ausgeschüttet. Wenn im September/Oktober die ersten kräftigen Frühlingsregenfälle einsetzen, verwandelt sich das ganze Land in ein einziges riesiges Blumenmeer. Begrenzt wird diese eindrucksvolle Landschaft aus Hochebenen und breiten Tälern von den Tafelbergen, die wie Wäschestücke am Horizont zu hängen scheinen.

Südafrika - ein Land, in dem die Sonne intensiver, der Himmel blauer und das Leben lebendiger scheint als an jedem anderen Ort dieser Erde. Hier - und nur hier - im Winterregengebiet der südafrikanischen Kapprovinz, genauer gesagt in den Cedarbergen (rund 250 km nördlich von Kapstadt) und im Gebiet der Gebirge des Olifants River, wächst der Rooibostee (lat.: Asphalathus linearis). Diese Gegend bietet ein für den Wuchs dieser Pflanze ideales Mikroklima. Die Sommer sind trocken und heiß und die Menge der Winterregenfälle entscheidet über Qualität und Quantität, denn Rooibos wird in sog. “Trockenland-Methode” angebaut, darf also nicht künstlich bewässert werden.

Im unkultivierten Wachstum wird die Pflanze bis zu 1,5 m hoch, die kultivierten Pflanzen werden je nach Alter und Anbaugebiet zwischen 0,5 und 1,0 m hoch. Der Rooibos braucht saure, nährstoffarme, sandige Böden und Niederschlag im Winter. Das aktive Wachstum findet aber nicht in der “Regenzeit” statt, sondern zwischen Frühling und Sommer. Im südafrikanischen Frühling und Frühsommer (ab Oktober) produziert der Busch Blüten, aus denen sich eine Hülse mit Samenkorn entwickelt. Die Samen werden im Februar/März im Saatbeet ausgebracht und dann zwischen Juli und August in das Feld umgepflanzt. Um die Böden für Rooibos vorzubereiten. pflanzen die Teeanbauer als erstes Roggen und Hafer. Nach drei Jahren können dann die ersten Rooibospflänzchen eingepflanzt werden. Bis zur ersten Ernte vergehen insgesamt 18 Monate. Eine Rooibos-Pflanze lebt im Durchschnitt sieben Jahre. Nach drei Jahren hat sie ihren Höhepunkt erreicht, danach geht es abwärts, die Erträge schrumpfen, bis die Leguminose nach ungefähr sieben Jahren stirbt. Der Boden benötigt nun eine Erholungsphase von 2 bis 3 Jahren, in denen nun wieder Roggen und Hafer sprießen.


Die Rooibosernte beginnt im südafrikanischen Hochsommer, im Januar, und dauert bis Mai an. Der glatt berindete Hauptstamm mit sehr tief ansetzenden Ausläufern, die dünne, zarte Seitenäste tragen, wird ca. 50 cm über dem Boden mit einer Sichel von Hand abgeerntet und zu Bündeln geschnürt.

Anschließend wird das Erntegut mit speziellen Schneidemaschinen auf ca. 2 bis 5 mm geschnitten. Bereits innerhalb des Schneideprozesses werden die Pflanzen gepresst, so dass der Zellsaft austreten kann. In Verbindung mit dem Luftsauerstoff beginnt jetzt der Fermentationsprozess.

Sowohl den vollmundigen Geschmack als auch seine rötliche Färbung erhält Rooibos durch diesen enzymatischen Prozess. Hierfür werden die geschnittenen Pflanzenteile zu Häufchen aufgeschüttet und mit Wasser besprengt. Dieser Fermentationsprozess findet im Freien statt (bei Lufttemperaturen von 35° bis 45°C) und dauert je nach klimatischen Bedingungen zwischen 8 und 24 Stunden.

Nach Beendigung der Fermentation wird der Tee mit speziellen Maschinen aufgesaugt und geht in die Siebung und Graduierung.

Dann wird der Tee sterilisiert, sprich pasteurisiert. Dies geschieht mit sehr heißem Wasserdampf und Heißluft. Danach muss er noch wieder auf eine Restfeuchte von 10% heruntergetrocknet werden und ist nun fertig zur Abfüllung in Kunststoffsäcke.